Test: BROOKS Levitate 6 und Levitate GTS 6

Zweimal voller Energie unterwegs

Mal mit, mal ohne GuideRails

Mit dem BROOKS Levitate 6 und dem Levitate GTS 6 hat der amerikanische Hersteller seine Top-Laufschuhe im Bereich „Energize“ für Damen wie auch für Herren überarbeitet. Was neu auf der Laufstrecke erscheint, unterscheidet sich auf den ersten Blick optisch stark von den Vorgängern. Aber warum teste ich hier gleich zwei Modelle? Der Hintergrund ist recht einfach: Beide Schuhe bringen sehr ähnliche Fakten aufs Papier. Und daher ist es aus meiner Sicht sehr interessant, Unterschiede und Gemeinsamkeiten rauszuarbeiten.

Der Unterschied im Namen ist das „GTS“. Das steht für „go to support“ und bezeichnet bei BROOKS die Laufschuhe mit GuideRails, die den Fuß in der Abrollbewegung unterstützen und führen, wenn dies benötigt wird. Entsprechend bietet der Levitate GTS 6 mehr Stabilität. Wie die GuideRails funktionieren? BROOKS selbst führt hier den Vergleich zu einem Kinderfahrrad mit Stützrädern an. Die Stützräder stabilisieren das gesamte Rad und sorgen dafür, dass du geradeaus fahren kannst. Ähnlich arbeiten die GuideRails auf der Außen- und Innenseite des Schuhs, um übermäßige Bewegungen im Waden- und Fersenbereich zu verringern und einen natürlicheren Bewegungsablauf zu unterstützen.

DNA-AMP-Dämpfung für mehr Energierückführung beim Laufen

DNA AMP ist ein Zwischensohlenmaterial, das dir einen Teil der Energie, die du beim Laufen investierst und verlierst, wieder zurückgibt. Eine Kombination aus Polyurethanschaum, eingekapselt in eine dünne Schicht aus thermoplastischem Polyurethan, dämpft dynamisch und responsiv. Stell es dir so vor, dass der PU-Schaum im Inneren sich beim Fußaufsatz ausdehnen möchte, aber die TPU-Hülle dies nur bis zu einem gewissen Grad zulässt. Die eingesetzte Energie geht also nicht verloren. Und wenn du dich dann abdrückst, dann erhältst du einen Teil der Energie aus der Zwischensohle zurück. In den beiden neuen Levitates kommen zwei Millimeter mehr DNA AMP-Material zum Einsatz. Ich bin schon sehr auf das Laufgefühl gespannt.

Von der Theorie in die Praxis

Sowohl der BROOKS Leviate 6 als auch der Levitate GTS 6 stehen vor mir. Ich habe Glück und habe beide in unterschiedlichen Farben bekommen, da sonst die Gefahr bestehen würde, die Modelle zu verwechseln. Denn nur die schraffierten Bereiche der GuideRails auf der Innen- und Außenseite unterscheiden die Modelle optisch.

Ich schnappe mir für meinen linken Fuß den Levitate 6 und an den rechten Fuß schnüre ich mir den Levitate GTS 6. Auch wenn sie sich sehr ähnlich sind, ist ein deutlicher Unterschied spürbar. Die GTS-Variante ist wesentlich straffer und fester in der Ferse. Und damit meine ich sowohl das Gefühl unter der Ferse als auch den Halt rund um die Ferse. Was beide eint, ist eine sehr angenehme und aus meiner Sicht sehr komfortable Passform, die das Obermaterial maßgeblich beeinflusst. Das atmungsaktive Gewebe umschließt mit spürbarem Halt bis zum Mittelfuß, um dann den Zehen genügend Raum und Bewegungsfreiheit zu geben.

Die folgenden Schritte vermitteln mir einen ersten Eindruck des Dämpfungsverhaltens. Sowohl die GTS-Version als auch der normale BROOKS Levitate 6 fühlen sich komfortabel an, ohne weich oder gar schwammig zu sein. Der Unterscheid zu den Topmodellen mit dem DNA-Loft-Dämpfungsmaterial, den BROOKS Glycerins, ist deutlich. Die beiden Laufschuhe für Herren und für Damen haben mehr Substanz, mehr Struktur und sind insgesamt einfach knackiger.

Kurz noch ein paar Sätze zur Außensohle, bevor es mit beiden Paar Schuhen auf die Laufstrecke geht: Ein Mischsohlenprofil mit Pfeilspitzenmuster ziert die Unterseite und ist angepasst, um optimal mit der DNA-AMP-Zwischensohle zusammenzuarbeiten. Untergrundtechnisch bist du damit auf Asphalt, Schotter, Park- und festgetretenen Waldwegen gut aufgestellt, während die Sohle auf dem Trail nicht genügend Profil bietet.

Wenn der Neutrallaufende von Unterstützung schwärmt

Meinen ersten Testlauf drehe ich im BROOKS Levitate 6. Über geschotterte Parkwege geht es in die Felder, die von asphaltierten Landwirtschaftswegen durchzogen sind. Der neutrale Laufschuh sitzt präzise am Fuß und läuft sich dynamisch. Ich merke, wie sich ein Grinsen in mein Gesicht schleicht. Ich habe schon lange keinen Schuh mehr am Fuß gehabt, der sich von Beginn an so bequem und passend am Fuß trägt. Die „starke“ Dämpfung ist reaktionsfreudig und angenehm straff. Auch das Laufverhalten spricht für den Schuh, denn der Levitate 6 zeigt sich im Test als geeignet für verschiedenste Tempi und ist auch einer flotteren Gangart nicht abgeneigt. Meine Hausrunde liegt hinter mir und ich wechsle in den BROOKS Levitate GTS 6.

Von Beginn an bestätigt sich der Unterschied, der beim Gehen schon spürbar war. Der GTS ist fester und packt im Fersenbereich mehr zu. Auch das Abrollverhalten ist satter. Und die GuideRails scheinen auch für Neutrallaufende kein Hindernis oder eine Einschränkung beim Laufen zu sein. Ich fühle mich tatsächlich angenehm geführt. Das Laufen im BROOKS Levitate GTS 6 fühlt sich – verglichen mit der ungestützten Variante – etwas runder an.

Für wen sind die beiden Modelle geeignet?

Als Läufer mit neutraler Abrollbewegung schlägt mein Herz im direkten Vergleich zwischen dem BROOKS Levitate 6 und Levitate GTS 6 stärker für das Modell mit den GuideRails. Der Schuh beweist mir, dass Unterstützung mehr als Stabilität fürs Fußgewölbe bedeuten kann. Die führenden Elemente haben aus meiner Sicht einen positiven Einfluss auf die gesamte Laufbewegung.

Mit den Updates für die beiden Laufschuhmodelle für Damen und Herren liefert BROOKS zwei gelungene Modelle. Der BROOKS Levitate 6 richtet sich für mich an Neutrallaufende, die eine reaktive Dämpfung, hohe Energierückgewinnung und eine bequeme Passform in einem Trainingsschuh suchen, der auch auf langen Strecken seine Eigenschaften beibehält. Wer mehr Struktur mag oder eine Tendenz zur Überpronation hat, wer mehr Unterstützung und Führung beim Laufen bevorzugt oder benötigt und zudem die oben genannten Eigenschaften auf dem Wunschzettel hat, der findet mit dem BROOKS Levitate GTS 6 einen variablen Allrounder.

In der Mittelsohle soll die DNA-AMP-Technologie für eine angenehme, federnde Dämpfung mit hoher Energierückführung sorgen. Zur verbesserten Dynamik trägt auch die Außensohle des BROOKS Levitate 5 bei. Die bereits bekannten pfeilförmigen Elemente fördern eine schnellere und reibungslose Abrollbewegung. Die größte Veränderung beim BROOKS Levitate 5 betrifft die Passform und das Obermaterial: Das neue Engineered-Circular-Knit-Obermaterial soll dem BROOKS Levitate 5 mehr Atmungsaktivität verleihen und zusätzlich eine flexible und individuelle Passform fördern. Insgesamt soll sich der neue BROOKS Levitate 5 besser an den Fuß und die Bedürfnisse der Läufer:innen anpassen.

Der BROOKS Levitate 5 ist ein bequemer und gleichzeitig dynamischer Neutralschuh, der sich ideal als Trainingsschuh für jeden Tag eignet. Mit dem BROOKS Levitate 5 kannst du sowohl konstante, ruhige als auch schnelle Läufe bestreiten und bist in der Distanz flexibel. Der BROOKS Levitate 5 ist ab August 2021 für Damen und Herren im bunert Onlineshop erhältlich.

Ein bisschen wie Schweben

So funktioniert die DNA-AMP-Dämpfung

Nun in der vierten Generation erhältlich, ist der Levitate immer noch ein recht junger Laufschuh von BROOKS. 2017 kam der erste Levitate mit der damals völlig neuen DNA-AMP-Dämpfung auf den Markt. Wie mein Kollege Christian unten beim Test des Levitate 3 schon beschrieben hat, ist die DNA-AMP-Mittelsohle im Prinzip ein Kissen mit eingebautem Trampolin. Die Kombination aus Polyurethanschaum und Thermoplastischem Polyurethan dämpft nicht nur soft, sondern lässt die Aufprallenergie beim Fußabdruck wieder frei werden. So verspricht der Levitate einen energiegeladenen Lauf. BROOKS setzt natürlich auch beim aktuellen Levitate 4 auf DNA-AMP, allerdings hat die Dämpfungstechnologie eine Überarbeitung erfahren. Das leidige Thema des Gewichts bei Komfortschuhen geht auch am Levitate nicht vorbei, und so ist die neue Zwischensohle um bis zu 20 Prozent leichter als zuvor. Auch der gesamte Schuh ist leichter geworden: Das Herrenmodell schafft es mit 292 Gramm knapp unter die 300-Gramm-Grenze und das Damenmodell wiegt nur noch 260 Gramm. Das ist für einen komfortablen Laufschuh schon eine ganz schöne Ansage!

Absoluter Pluspunkt: Das FitKnit-Obermaterial

Leichter und atmungsaktiver als beim Vorgänger ist auch das Obermaterial, das mir auf Anhieb extrem gut gefällt. Nicht nur die eleganten Farben, sondern auch die hochwertige Verarbeitung und das schicke Design wirken beim BROOKS Levitate 4 hervorragend zusammen. Einmal angezogen, spielt das neue FitKnit seine ganze Stärke aus: Es ist wie aus einem Guss gefertigt und umschließt den Fuß wie eine Socke. Ich muss aufpassen, dass ich die Schnürung nicht zu eng ziehe, denn der Oberschuh sitzt schon von selbst richtig gut und eng anliegend. Gleichzeitig bietet das Material auch viel Bewegungsfreiheit – so eine Passform würde ich mir wirklich für jeden Laufschuh wünschen!

Der Praxistest als Lunch Run

Mein erster Testlauf mit dem BROOKS Levitate 4 findet in der Mittagspause statt. Gemeinsam mit meinen Kollegen Lukas und Christian nehme ich mir eine ungefähr acht Kilometer lange Runde direkt am Rhein vor. Schon auf den ersten Metern bin ich überrascht: Trotz der starken Dämpfung versinke ich kein bisschen im Laufschuh, sondern freue mich über die Festigkeit und Reaktionsfreudigkeit. Das fühlt sich gut an! Mit acht Millimetern ist die Sprengung für BROOKS recht gering, was ich ebenfalls als angenehm und der Dynamik des Laufschuhs angemessen empfinde. Das Obermaterial ist beim Laufen wirklich großartig: Es bewegt sich mit und bietet genau dort den richtigen Halt, wo er gebraucht wird. Besonders hat es mir die Fersenkappe aus Velours angetan, da sie die Achillessehne weich polstert. In diesem Bereich habe ich oft mit Reizungen zu kämpfen, beim BROOKS Levitate 4 bin ich jedoch unbesorgt.

Neben asphaltierten Passagen gibt es auf unserer Test-Laufstrecke auch einige Wiesen und Trampelpfade – eigentlich wäre der Levitate fürs Gelände nicht unbedingt meine erste Wahl, aber heute muss er da durch. Auf festen Wegen schlägt er sich auch querfeldein überraschend gut, lediglich auf weichem, sandigem Boden kommt der Laufschuh an seine Grenzen – und ich übrigens auch. Daher lasse ich die Kollegen lieber allein durch den tiefen Sand rennen und trabe derweil auf dem Fußweg weiter. Auf den letzten Metern sinniere ich darüber, wer den BROOKS Levitate 4 laufen kann: Ich würde ihn allen Läuferinnen und Läufern empfehlen, die einen sehr komfortablen und zugleich dynamischen Laufschuh suchen, der einfach Spaß macht. Neutralläufer aller Gewichtsklassen sind im Levitate 4 gut aufgehoben. Da er kaum Stabilität bietet, ist er für Überpronierer nicht gut geeignet. Wem der BROOKS Levitate 4 zu gemütlich ist, findet im BROOKS Ricochet den schnelleren kleinen Bruder, der noch sportlicher unterwegs ist.

Komfort und Dynamik perfekt vereint

Die im Brooks Levitate 3 verbaute DNA AMP Mittelsohlentechnologie besteht innen aus einem Polyurethanschaum (PU), der von einem TPU-Kunststoff (Thermoplastisches Polyurethan) umschlossen wird. Diese Technologie soll gewährleisten, dass ein Teil der Energie des Aufpralls beim Fußaufsatz, beim Abdruck wieder freigesetzt werden kann. Bildhaft ausgedrückt, das gemütliche Sofakissen, in das ein Trampolin eingebaut ist. Insofern soll der Brooks Levitate 3 Komfort und Dynamik bzw. Energierückführung vereinen. Und ich greife voraus, genau das gelingt beim Levitate 3 aus meiner Sicht ziemlich perfekt!

Der Brooks Levitate 3 ist mit 320 Gramm sicher kein Leichtgewicht. Wirklich schwer ist er für einen so komfortablen Schuh aber auch nicht. Wie sein Vorgänger hat auch der Levitate 3 eine Sprengung von 8 Millimetern.

Optisch kommt der Levitate 3 sehr hochwertig daher. Dies liegt auch am neuen Flachstrick Obermaterial, was sehr edel aussieht. Laut Brooks sorgt dieses Flachstrick Material aber auch für eine verbesserte Passform. Tatsächlich habe ich beim Anziehen das Gefühl, dass es sich eng an den Fuß anschmiegt, was gefühlt für eine noch bessere Passform als beim Levitate 2 sorgt. Zu dieser richtig guten Passform tragen neben dem gestrickten Obermaterial zwei weitere Neuerungen bei. Sowohl der Kragen als auch die Zunge sind im Levitate 3 erneuert worden und in Richtung Passform optimiert. Der Kragen umschließt die Ferse und vermittelt das Brooks-typische Sockengefühl, die eingearbeitete Zunge unterstützt diese angenehme Umhüllung.

Der Levitate 3 im Laufeinsatz

Das Schlupfgefühl ist sensationell. Schon auf den ersten Laufmetern wird mir klar, dass ich überhaupt kein „Ich-versinke-in-diesem-komfortablen-Laufschuh-Gefühl“ habe. Für einen so komfortablen Laufschuh ist der Levitate 3 wirklich dynamisch. Das macht Spaß! Der Brooks Levitate 3 rollt sowohl vorwärts als auch perfekt ab. Ich habe das Gefühl, dass der Levitate 3 agiler, sportlicher ist als sein Vorgänger. Ich starte den ersten Kilometer über trockenen Asphalt, um anschließend recht feste Waldwege zu laufen. Auf diesen Untergründen macht sich die Sohle des Brooks Levitate 3 gut. Bei meinem Testlauf vermeide ich die kleinen, wirklich ruppigen Wege bzw. Trails. Aus Erfahrung weiß ich, dass der Levitate zu unebene Untergründe nicht mag. Er funktioniert gut auf der Straße und recht befestigten Feld- und Waldwegen.

Mein Fazit zum Brooks Levitate 3

Ich fühle mich pudelwohl im Levitate und habe einen entspannten Lauf. In der Vergangenheit wurde dem Levitate des Öfteren nachgesagt, dass er nicht für wirklich schnelle Läufe gemacht ist. Dem ist nichts hinzuzufügen, das stimmt. Läufer, die regelmäßig schneller unterwegs sein wollen und trotzdem die DNA AMP Dämpfung wollen, können für eine schnelle Laufpace auf den Brooks Ricochet zurückgreifen.

Aus meiner Sicht eignet sich der Levitate 3 perfekt für alle neutralen Läufer, die eine perfekte Kombination aus Komfort und Dynamik suchen. Dabei ist es egal wie lang sie unterwegs sein wollen. Dem Levitate 3 ist die Distanz egal, er läuft kurze Strecken genauso gern wie einen Marathon. Und das macht er sowohl komfortabel als auch dynamisch – ein wirklich angenehmer Laufbegleiter.

Komfort und Dynamik perfekt vereint

Der erste Eindruck

Ich fand den schwarzen Levitate schon schön und hätte nicht gedacht, dass der Nachfolger noch schicker werden könnte. Jetzt kommt BROOKS mit einer Mischung aus lila und pink daher und ich bin begeistert – ausgerechnet ich, obwohl ich eigentlich gar kein Fan von typischen Mädchen-Farben bin. Wie haben die Designer das denn geschafft? Mir gefallen vor allem die konsequente Reduktion auf die Strick-Optik und der Socken-Look – okay den kennt man schon lange von Nike, aber es ist doch klasse, dass die Hersteller von richtig guten Laufschuhen jetzt auch endlich nachziehen. Der BROOKS Levitate 2 kommt ohne Schnickschnack aus: keine aufgenähten oder aufgedruckten Applikationen, die den Eindruck stören könnten. Dazu die geschickte Platzierung von einzelnen Maschen der jeweils anderen Farbe – das sieht luftig, leicht und dabei absolut hochwertig aus. Na klar: Eine gute Verarbeitung ist bei einem Schuh für 170 Euro auch zu erwarten.

Neu sind beim BROOKS Levitate 2 neben dem Obermaterial auch der Kragen und die Fersenkappe. Beides fügt sich gut in das Bild des modernen Laufschuhs ein. Dazu hat der Fersenbereich noch eine praktische Funktion: Die besondere Form und weiche Polsterung sollen die Achillessehne schonen. Die ist bei mir leider eine Schwachstelle, daher bin ich gespannt, wie der Levitate 2 sich an der Ferse anfühlt.

Der Praxistest

Beim ersten Reinschlüpfen in den BROOKS Levitate 2 stelle ich fest: Der Laufschuh sieht nicht nur gut aus, er fühlt sich auch verdammt gut an. Dass BROOKS es verstanden hat, Wohlfühl-Schuhe zu produzieren, ist ja nichts Neues. Ich hoffe, dass der Levitate 2 nicht nur bequem ist, sondern auch beim Laufen überzeugt. Meine Befürchtung, er könnte zu weich sein, bestätigt sich zum Glück nicht. Die DNA-AMP Dämpfung fühlt sich richtig gut an. Ich habe keinmal das Gefühl, im Schuh zu versinken – vielmehr ermöglicht der BROOKS Levitate 2 einen komfortablen Lauf, ohne dass es sich so anfühlt, als würde Energie verloren gehen.

„Levitate“ bedeutet „schweben“. Und obwohl das Damenmodell mit 281 Gramm kein ausgesprochenes Leichtgewicht ist, ist das Laufgefühl erstaunlich mühelos. Nur acht Millimeter Sprengung sind für BROOKS-Verhältnisse relativ wenig, schließlich haben die meisten Dämpfungsschuhe der Marke zehn oder sogar zwölf Millimeter. Der flachere Aufbau des BROOKS Levitate 2 kommt der Dynamik zugute, fordert die Muskulatur aber gleichzeitig etwas stärker. Vor allem in den Waden und den Füßen selbst spüre ich, dass die Muskeln etwas zu tun haben – aber das ist auch gut so! Ich möchte keinen Schuh, der mir die ganze Arbeit abnimmt, sondern ich möchte gesund und effektiv trainieren. Besonderer Pluspunkt: An der Achillessehne drückt und reibt tatsächlich gar nichts – die sanfte Polsterung schmiegt sich perfekt an.

Fazit

Der BROOKS Levitate 2 ist ab sofort mein Schönwetter-Laufschuh für mittlere und längere Einheiten. BROOKS hat die beim Vorgänger des Öfteren kritisierte Außensohle überarbeitet, so dass der Schuh auf nassem Boden nun mehr Halt bietet – ich muss zugeben, dass ich das noch nicht getestet habe, weil ich den Levitate 2 einfach zu schön finde, um ihn nass und dreckig zu machen …

Ich würde den BROOKS Levitate 2 allen Neutralläufern empfehlen, die einen gut gedämpftem Laufschuh für längere Strecken suchen, der nicht nur weich, sondern auch dynamisch sein soll. Für den Einsatz im Halbmarathon oder Marathon kann ich mir den BROOKS Levitate 2 ebenso gut vorstellen wie bei schnellen Intervallen oder beim Tempodauerlauf. Egal ob Training oder Wettkampf – mit seinen hervorragenden Eigenschaften und durchdachten Details ist der BROOKS Levitate 2 ein zuverlässiger Trainingspartner.

Wer es noch etwas direkter mag, sollte sich den BROOKS Ricochet anschauen. Er hat die gleiche Dämpfungstechnologie wie der Levitate 2, ist jedoch etwas schneller und leichter. Für Ãœberpronierer bietet sich der BROOKS Bedlam an, der genau wie der Ricochet ganz neu auf dem Markt ist und ebenfalls über die neue DNA-AMP Dämpfung verfügt.

Pantoffel-Feeling mit Speed

Sciencefiction-Look:

Eins muss man BROOKS lassen: Beim Levitate waren die Designer richtig mutig! Das silberne und auch das schwarze Modell scheinen einem Sciencefiction-Film entsprungen zu sein. Die Sohle ist silbern und hat einen metallischen Glanz. Das Obermaterial ist durch verschiedene Muster sehr abwechslungsreich gestaltet und mach einen extrem dynamischen und technischen Eindruck.

Auffällig ist sofort, dass der Oberschuh aus einem Guss und nahtfrei verarbeitet ist. Im Vorfuß ist das Material deutlich flexibler und lässt so den Zehen ausreichend Platz. Im Mittelfußbereich ist der BROOKS Levitate durch lamellenartige Kunststoffapplikationen verstärkt.

Die Fersenkappe und die Zunge sind sehr weich verarbeitet und extra verstärkt, um zusätzlichen Halt zu bieten. Generell macht der BROOKS Levitate auf mich einen sehr hochwertigen Eindruck. Dies darf man aber bei einem 170 Euro Laufschuh auch erwarten.

Reinschlüpfen loslaufen, wohlfühlen

Am Fuß macht der BROOKS Levitate sofort einen wahnsinnig angenehmen Eindruck. Das Obermaterial fühlt sich an, als würde man sich mit seiner Lieblingsdecke aufs Sofa legen. Die Sohle ist weich, aber auf den ersten Eindruck nicht schwammig. Generell fühle ich mich im BROOKS Levitate sofort zu Hause. Nicht zu weich, nicht zu hart – der perfekte Wohlfühlschuh. Die versprochene Dynamik bleibt allerdings noch aus. Daher geht’s jetzt ab nach draußen.

Nach den ersten Metern merke ich sofort, warum BROOKS diesen Laufschuh „Levitate“ getauft hat: Das Laufen fühlt sich extrem mühelos an, als wäre der Bodenkontakt kürzer oder die Gravitation reduziert. Das oft etwas irritierende Trampolin-Gefühl, welches einige Dämpfungsschuhe vermitteln, bleibt beim BROOKS Levitate glücklicherweise aus. Der Effekt der DNA -AMP-Dämpfung ist angenehm zurückhaltend, dabei aber sehr reaktionsfreudig.

Nun kann ich auch meine erste Befürchtung zu den Akten legen, da die Dämpfung des BROOKS Levitate deutlich fester ist als ich erwartet habe. Im Vergleich zu einem Glycerin  oder Ghost ist der BROOKS Levitate deutlich dynamischer und fester, wodurch er auch bei schnelleren Läufen durchaus Spaß macht. Durch die für BROOKS-Verhältnisse relativ flache Sprengung setze ich automatisch näher unter dem Körpermittelpunkt auf, was zu einer geringeren Belastung der Gelenke und einer erhöhten Schrittfrequenz führt. Besonders das extrem softe Obermaterial gefällt mir sehr gut, da es sich sanft dem Fuß anpasst, aber trotzdem auch in engen Kurven viel Halt und Sicherheit vermittelt.

Die Sohle ist für die Straße konzipiert, aber auch auf Waldwegen macht der Levirate eine gute Figur, da das Profil ebenso auf einem unebenen Untergrund ausreichend Halt findet. Natürlich kann der BROOKS Levitate hier nicht mit einem Cross-Laufschuh mithalten – was aber auch ein unfairer Vergleich wäre.
Lediglich auf nassen und sehr glatten Oberflächen bin ich mit dem BROOKS Levitate etwas ins Rutschen geraten, wie zum Beispiel auf ausgetretenem Kopfsteinpflaster.

Fazit:

Das hätte ich nicht gedacht: Der neue BROOKS Levitate gefällt mir wirklich verdammt gut. Der Mix aus Dynamik, Dämpfung und Komfort ist perfekt ausgewogen. Die neue DNA-AMP-Dämpfungstechnologie kann auch nach mehreren Testläufen voll und ganz überzeugen. Vor allem hat mich das reaktive und aktive Sohlengefühl sehr positiv überrascht, da der BROOKS Levitate vor allem als Dämpfungsschuh beworben wurde und diese ja sonst oft sehr, SEHR weich sind. Hier schafft BROOKS aber den perfekten Spagat aus fester, dynamischer Dämpfung und Komfort. Der BROOKS Levitate eignet sich am besten für Neutralläufer und Supinierer und kann aufgrund der Mittelfußkonstruktion kleine Unsicherheiten im Sprunggelenk gut ausbalancieren.
Mir macht der BROOKS Levitate sehr viel Spaß und er bekommt einen Ehrenplatz in meinem – langsamen sehr ausufernden – Laufschuhregal.

Wem der BROOKS Levitate noch etwas zu „langsam“ ist, oder wer mehr Stabilität benötigt, muss sich noch bis September 2018 gedulden. Dann bringt BROOKS mit dem BROOKS Ricochet seinen neuen Lightweight-Trainer und dem BROOKS Bedlam einen neuen Stabilschuh mit DNA-AMP auf den Markt.