„volle Pulle vor die Wand“: Chris Anger über seinen ersten Marathon
Inzwischen ist Chris Anger von Laufsport Bunert Wuppertal ein wahrer Marathon-Experte. Aber das war nicht immer so: Wir haben Chris gefragt, wie es zu seinem ersten Marathon kam, wie er sich vorbereitet und das Rennen selbst erlebt hat. Reicht die Begeisterung für den Laufsport und lange Distanzen allein, um einen Marathon zu bezwingen? Wie sehr muss man den Wunsch verspüren, sich selbst zu quälen
Wie bist du zum Laufsport gekommen und was begeistert dich daran?
Ich bin durch meinen Gastvater in den USA, Wayne Christopherson, zum Laufsport gekommen. Er war ein Ultraläufer und kam gerade vom Western State 100 Ultralauf, als ich dort im Juli 1986 ankam. Er hat mich auf unzählige Lauf- und Triathlonveranstaltungen mitgenommen. Er ist immer noch mein größter Held!
Wann und warum hast du dich entschlossen deinen ersten Marathon zu laufen?
Damals hatten wir in meiner Band wieder mal den Bassisten verloren und die Schnauze so richtig voll. Also habe ich die Band erstmal Band sein lassen, habe wie verrückt trainiert und wollte immer mehr und länger laufen. Da lang natürlich der erste Marathon in Köln 1998 mehr als nahe.
Wie hast du dich auf deinen ersten Marathon vorbereitet?
Ohne Sinn und Verstand. Ich bin viel im Wald gelaufen oder einfach nur gelaufen, bis ich dachte, dass ich das schon schaffen werde. Von Ernährung hatte ich keine Ahnung. Aber ich habe gemerkt, dass Currywurst und Pommes am Abend vor einem langen Lauf nicht immer eine gute Idee sind.
Wie hast du deinen ersten Marathon erlebt?
Es war der blanke Horror. Ich war ultra nervös. Nach 20 Kilometern war mein Tank schon sehr leer und ich hatte Krämpfe. Dann kam ein Powergel-Stand… und schwupps: Der Motor ging wieder an. Dann ging’s volle Pulle weiter – direkt vor die nächste Wand. Und das zweimal, bis ich halb tot im Ziel auf der Domplatte war. Ich war so kaputt, aber meine Frau und ich mussten noch über die Brücke zur Messe zurücklaufen. Es hat ewig gedauert und ich habe wirklich drüber nachgedacht, ob ich einen Rollstuhlfahrer frage, ob er mich mitnimmt.
Würdest du dich heute anders vorbereiten?
Alles würde ich anderes machen und ich habe das Marathontraining bis jetzt auch immer mehr verfeinert. Allerdings habe ich sehr lange gebraucht, um meinen Marathon-Schlüssel zu finden. Ich bin Emotionsläufer und kann mich selbst schwer bremsen.
Welcher Marathon war für dich emotional dein schönster?
Das war meine Bestzeit beim Marathon in Freiburg. Da stimmte einfach alles: Keine Wand, kein Einbruch und eine mega Party, denn mein Kumpel war nur 10 Minuten hinter mir und das war die eigentliche Sensation.
Wie viele Marathons bist du bisher gelaufen?
Bisher sind es ca. 50 Marathon und ca. 30 Ultramarathon.
Warum sollte jeder Läufer einmal in seinem Läuferleben einen Marathon laufen?
Um zu erfahren, wieviel der Körper in der Lage ist zu leisten und auch, zu was einen der Kopf alles bringen kann. Außerdem ist es ein tolles Gefühl, sich besiegt zu haben und auch im Extremfall wieder Auferstanden zu sein. Ich liebe dieses Gefühl des Sterbens und Wiederauferstehens immer noch sehr. Manchmal etwas schmerzhaft, aber auch sehr erhebend.
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