Nadine aus der Nähe von Siegburg
Nadine überwindet beim Extremhindernislaufen jede erdenkliche Herausforderung und tritt damit sogar bei Weltmeisterschaften für Deutschland an. Warum ein Marathon ganz ohne Hindernisse trotzdem eine Herausforderung darstellt, erklärt sie im Interview.
Woher kommst du?
Ich komme ursprünglich aus dem Schwabenländle und wohne inzwischen im schönen Rheinland.
Erzähl doch mal: Wann und warum hast du angefangen, zu laufen?
Vor circa neun Jahren habe ich angefangen zu laufen und seit ungefähr fünf Jahren hat mich das OCR-Fieber (Obstacle Course Racing) erwischt. Bedeutet: Nicht nur stur geradeaus laufen, sondern zwischendurch einige Hindernisse meistern - Extremhindernislauf. Folglich habe ich in den letzten Jahren kaum an "normalen" Lauf-Wettkämpfen teilgenommen, denn für mich fehlt da einfach was.
Was war bisher dein eindrucksvollstes Lauferlebnis?
Puh, da gibt es sehr viele, diese beziehen sich aber meist auf die OCRs. Für mich sehr eindrucksvoll war natürlich die Teilnahme bei der OCR Europameisterschaft in Dänemark, sowie der OCR Weltmeisterschaft in London (beides 2018). Die Atmosphäre, das Team Germany, der Zusammenhalt, die Community an sich, die Strecke und nicht zuletzt die Hindernisse waren der Wahnsinn! Unvergesslich! Auch beim Spartan Race in Tirol ist die Strecke super schön und bei schlechtem Wetter sehr herausfordernd.
Was ist deine Motivation, bei #DeinErsterMarathon teilzunehmen? Warum ausgerechnet Marathon?
Da ich bisher nur Halbmarathons gelaufen bin, ist der nächste logische Schritt ganz klar Marathon, die Königsdisziplin. Ich weiß, dass ich es schaffen kann, da ich mental sehr stark bin. Am meisten Respekt habe ich tatsächlich vor dem "Mann mit dem Hammer" und bin sehr gespannt, wann ich auf diesen treffen werde.
Wie hast du reagiert, als du erfahren hast, dass du dabei bist?
Ich hab mir die E-Mail ein paar Mal durchgelesen, da ich es nicht glauben konnte - ich gewinne sonst nie etwas! :) Ich war inmitten meiner Kollegen, folglich wussten sie es als erstes.
Wie lief dein Training in den letzten Wochen?
Mal so, mal so. Aus zeitlichen Gründen kann ich meist nur drei Einheiten pro Woche machen, aber das passt. Ich kenne meinen Körper hinsichtlich dessen ganz gut und höre auch in Bezug auf die Einheiten auf ihn - meist trainiere ich nach Gefühl und Laune. In Vergleich zu meinem normalen Trainingsplan hat sich tatsächlich nur ein Tag geändert und zwar der mit den Longruns. Hier ist der Umfang deutlich größer geworden als zuvor; natürlich wurden auch die Intervalle dementsprechend angepasst.
Gab es einen Moment, in dem du gezweifelt hast?
Nein. Zweifeln kommt nicht in Frage, dafür bin ich zu ehrgeizig.
Wie war deine Leistungsdiagnostik?
Ich war zufrieden, auch ohne volle Ausbelastung. Mein Erkenntnis habe ich vorher schon erahnt: Ich trainiere zu schnell, das heißt ich muss meine längeren Läufe langsamer laufen. Das fällt mir teilweise echt schwer.
Was bedeutet die Absage des Berlin-Marathons für dich? Bist du trotzdem motiviert, im Herbst deinen ersten Marathon zu laufen?
Es ist sehr schade! Den Berlin-Marathon zu laufen wäre ein Träumchen gewesen. Die Kulisse, die Läufer, die Zuschauer und die Stimmung - all das hätte uns alle ins Ziel getragen. Aufgrund der Situation wird es mental eine ganz andere Hausnummer werden. Ich finde es schön, dass sich die Gruppe trotzdem weiter motiviert, gut gelaunt ist und weiter macht!
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